Augenheilkunde

Das Pferdeauge ist ein hochsensibles Organ, dessen Erkrankungen nicht unterschätzt werden dürfen, um einen Verlust der Sehkraft oder die Entfernung des Auges zu vermeiden. Beim Auftreten von Symptomen wie Tränenfluss, Zukneifen des Auges, Schmerzhaftigkeit oder Schwellungen sollte sofort ein Tierarzt zu Rate gezogen werden –  bei Augenerkrankungen von Pferden kann es auf Stunden ankommen.

Anwendungsgebiete der Augenheilkunde sind:

  • Entzündungen (z.B. Bindehaut, Hornhaut, inneres Auge)
  • Veränderungen einzelner Strukturen des Auges (z.B. Katarakt, Glaukom, Netzhautablösung)
  • Zubildungen (z.B. Plattenepithelkarzinom)
Untersuchungsmöglichkeiten bei Erkrankungen des Auges:
ERG (Elektroretinogramm) zur Bestimmung der vorhandenen Sehfähigkeit

Das Elektroretinogramm ist ein diagnostisches Hilfsmittel zur Untersuchung der Netzhautfunktion. Dabei werden Lichtreize appliziert und die darauf von der Netzhaut gebildeten elektrischen Potenziale mittels mehrerer Elektroden aufgezeichnet. Diese Potenziale spiegeln die elektrische Aktivität der Zapfen und Stäbchen sowie der Bipolarzellen wieder.

Augeninnendruckmessung (Tonometrie)

Tonometrie bezeichnet die Messung des Augeninnendrucks, dessen Erhöhung in der Regel ein wichtiges, jedoch nicht das einzige Zeichen für einen Grünen Star (Glaukom) darstellt. Verfahren, bei denen es zwischen Auge und Messgerät zu einem direkten Kontakt kommt, erfordern zuvor eine lokale Betäubung der Hornhaut mittels Tropfen, damit die Messung schmerzfrei verläuft.

Ophthalmoskopie

Bei der direkten Ophthalmoskopie verwendet der Tierarzt einen elektrischen, handgehaltenen Augenspiegel (Ophthalmoskop). Das Licht dieses Augenspiegels wird so in das Pferdeauge gelenkt, dass der Arzt ins Innere blicken kann, ohne geblendet zu werden. Durch die stärkere Vergrößerung im Vergleich zur indirekten Ophthalmoskopie lassen sich Details besser wahrnehmen.

Spaltlampe

Die Spaltlampe ist ein medizinisches Untersuchungsgerät, mit dem der Tierarzt die Augen stereoskopisch bzw. räumlich betrachten kann. Dieses optische Gerät bietet dem Nutzer die Möglichkeit, einen scharf begrenzten spaltförmigen Lichtstrahl, der in seiner Breite einstellbar ist, auf das zu untersuchende Auge zu projizieren. Mit der Spaltlampe wird der vordere Augenbereich mit Linse, Hornhaut und vorderer Augenkammer betrachtet.
Ziel jeder Behandlung ist die Wiederherstellung der Sehkraft eines schmerzfreien, voll funktionsfähigen Auges.