Augenchirurgie

Vitrektomie

Diese Operation wird bei Entzündungen des inneren Auges (Uveitis, periodische Augenentzündung/Mondblindheit) in Betracht gezogen. So werden dem Pferd wiederkehrende Entzündungsschübe, die mit dem Verlust der Sehkraft einhergehen können, erspart.

Bei einer Vitrektomie wird der Augenglaskörper bzw. sein Gerüst in Vollnarkose entfernt. Dabei entfernt man gleichzeitig die Bakterien, die für die wiederkehrende Entzündung verantwortlich sind. Der Glaskörper wird dann mit Flüssigkeit aufgefüllt, die innerhalb von Stunden durch Kammerwasser ersetzt wird. Die Sehfähigkeit ist unverändert oder zum Teil etwas verbessert.

Die Voraussetzungen für das Gelingen der OP sind, dass das Auge seit mindestens 3 Wochen entzündungsfrei ist und die Möglichkeit besteht, die Pupille weit zu stellen. Die Sehfähigkeit ist nur zu erhalten, wenn noch keine Schädigung von Linse und Netzhaut besteht. Das kann beispielsweise eine beginnende Trübung sein, die nur noch Hell-Dunkel-Sehen ermöglicht, oder eine Ablösung der Netzhaut, welche zur irreversiblen Erblindung führt.

Prinzipiell gilt:
Je weniger die Augen geschädigt sind, desto besser ist die Prognose für die Erhaltung der Sehfähigkeit. Postoperative Komplikationen am Auge sind selten, ebenso wie Komplikationen in Zusammenhang mit der Vollnarkose. Das Pferd bleibt zur Verlaufsuntersuchung noch ca. 5 Tage nach der OP in der Klinik und wird dann mit Augensalben und einem Bewegungsplan entlassen. Lagerungsbedingt können nicht beide Augen in einer Sitzung operiert werden.

Phacoemulsification

Die Capsulorexis, die Eröffnung der Linsenkapsel, sollte kontinuierlich erfolgen und wird bei uns mittels Hochfrequenztechnik durchgeführt. Nachdem ein zweiter Instrumentenport geschaffen wurde, beginnt die eigentliche Phacoemulsifikation. Dabei wird die Linse mittels Ultraschalls zertrümmert und kann dann in kleinen Teilen über ein Hohlrohr des Handstückes abgesaugt werden. Nun erfolgt eine vorsichtige Spülung des Kapselsackes und die letzten verbliebenen Linsenreste werden abgesaugt. Danach wird die vordere Augenkammer erneut mit Viscoelastikum stabilisiert, um die Linse implantieren zu können. Der Tunnel wird nun auf Grund der Größe der Linse noch etwas erweitert und gefaltet, dann wird die Linse eingebracht. Die Linse entfaltet sich nun im Kapselsack selbständig und wird durch diesen stabil am Platz gehalten. Nun wird im Gegensatz zur Humanaugenchirurgie der Tunnelzugang mittels Einzelheften verschlossen.

In der Regel verbleibt das Pferd bei komplikationslosem Verlauf noch ca. eine Woche in der Klinik und kann dann aus der stationären Behandlung entlassen werden.