Trainigslaryngoskopie
Ergänzend zur Endoskopie der oberen Atemwege steht uns eines der ersten Trainingslaryngoskope Europas zur Verfügung, das es uns ermöglicht die Untersuchung der oberen Atemwege auch in der Arbeit unter dem Reiter per Videoaufnahme und Funkübertragung durchzuführen. Vor allem zur Diagnostik von Leistungsrückgängen durch Kehlkopferkrankungen die nur unter der Belastung sichtbar sind, sowie zur Diagnostik unklarer Atemgeräusche kommt dieses Spezialgerät zum Einsatz.
Endoskopie
Die Endoskopie ermöglicht es dem Tierarzt Strukturen im Pferdeinneren zu untersuchen. In der Tierklinik Telgte stehen sowohl Videoendoskope als auch verschiedene Fieberglasendoskope zur Untersuchung zur Verfügung. Die Befunde sind auf einem Betrachtungsmonitor für den Kunden ebenfalls sichtbar und können hier direkt als Bild oder Film innerhalb der Patientendokumentation hinterlegt werden.
Erkrankungen der Atemwege
Erkrankungen der unteren Atemwege gehören zu den häufigsten inneren Erkrankungen der Pferde. Durch eine sorgfältige klinische Untersuchung in Verbindung mit Labordiagnostik und bildgebenden Verfahren wie Bronchoskopie, Ultraschall und Röntgen können wir nach der Diagnosestellung unsere Patienten gezielt und bestmöglich behandeln.
Folgende weiterführenden Diagnostikmöglichkeiten stehen uns dabei zur Verfügung:
Differentialblutbild
Mit Hilfe einer Untersuchung des venösen Blutes kann z.B. festgestellt werden, ob es sich bei einer Bronchitis um eine akute, bakterielle Infektionen handelt. Hiezu werden die weißen Blutkörperchen in der Blutprobe gezählt und differenziert.
Das Ergebnis liegt uns innerhalb weniger Minuten vor.
Blutgasanalyse
Um eine Blutgasanalyse vorzunehmen, wird arterielles Blut abgenommen. Das dieses nicht lange gelagert werden kann, erfolgt auch hier die unmittelbare Untersuchung in unserem Labor. Durch die Messung des Sauerstoffpartialdruckes (und des Partialdrucks von Kohlenstoffdioxid) wird festgestellt, ob eine arterielle Hypoxämie - d.h. eine verminderte Anreicherung des arteriellen Blutes mit Sauerstoff - vorliegt.
Dies geschieht in den meisten Fällen durch eine verminderte Ventilation (Belüftung) alveolärer Bereiche, wie dies z.B. bei obstruktiver Bronchitis der Fall ist.
Pferde mit Leistungsabfall oder Pferde, deren Atmung sich nach Anstrengung nur langsam beruhigt, leiden oft unter einer solchen Problematik.
Bronchoskopie
Bei der Bronchoskopie können die oberen Atemwege sowie die Luftröhre bis zu ihrer Aufteilung in die Hauptbronchien dargestellt werden. Hierzu wir ein flexibles Endoskop verwendet, die Bildbetrachtung erfolgt auf einem Monitor, so dass der Pferdebesitzer alle Befunde sofort mitbetrachten kann.
Über den sogenannten Arbeitskanal des Endoskops können bei Bedarf sofort Proben zur labordiagnostischen Untersuchung entnommen werden. Üblich ist die Entnahme und Untersuchung von in der Luftröhre befindlichem Sekret, dem Tracheobronchialsekret.
In Einzelfällen ist eine Untersuchung der oberen Atemwege unter Belastung notwendig. Hierzu steht uns die "Trainingslaryngoskopie" zur Verfügung (siehe dort).
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Tracheobronchialsekret und bronchoalveoläre Lavage
Über die Untersuchung von Tracheobronchialsekret ist eine Aussage über die Art der Bronchitis (akut, chronisch, bakterielle Beteiligung etc.) möglich, was für eine gezielte Behandlung oft unerlässlich ist.
Hierzu wird die gewonnene Probe in ein Labor übersandt, wo eine bakterielle und zytologische Untersuchung (Zelluntersuchung) vorgenommen wird.
Über eine Spülprobe aus tieferen Regionen der Lunge können ebenfalls Proben zur zytologischen Untersuchung gewonnen werden.
Sonographie
In manchen Fällen ist es notwendig, eine zusätzliche Ultraschalluntersuchung vorzunehmen. Dies ist vor allem bei Fohlen mit Lungenentzündung unerlässlich, weil diese häufig unter abszedierenden Pneumonien leiden, welche sonographisch gut dargestellt werden können.
Auch bei Patienten mit Verdacht auf Thoraxerguss ist der Ultraschall bei der Diagnostik hilfreich.
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Röntgen
Leistungsstarke Röntgenanlagen sind in der Lage, auch beim erwachsenen Pferd die Lunge zu Röntgen. Durch Thoraxaufnahmen können zusätzliche Informationen gewonnen werden.
Therapie
Nach der Diagnosestellung leiten wir eine gezielte Therapie ein. Diese kann in der Regel zu Hause durchgeführt werden. Wird ein Klinikaufenthalt notwendig, stehen uns für Lungenpatienten neben regelmäßigem Weidegang gut belüftete Späneboxen mit großen Fenstern zur Verfügung, die vom übrigen Stalltrakt getrennt sind. So kann eine Belastung mit Heu- oder Strohstaub vermieden werden.
Inhalation
Unterstützende Inhalationstherapie kann stationär durchgeführt werden, die Inhalationsgeräte stehen jedoch auch zum Verleih an Sie zur Verfügung.